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Die Revolution, das schönste Werk Raúls

CUmple RaulDieses so wertvolle und bedeutsame Buch, das wir heute vorstellen, wurde mit besonderer Sorgfalt vom Büro für Historische Angelegenheiten der Präsidentschaft der Republik zusammengestellt und herausgegeben und ist der erste Titel des Verlags Celia, der diese Person würdigt, die für unseren revolutionären Prozess, im Krieg und im Frieden, von so großer Bedeutung war und die vor allem so viel für die Bewahrung seiner Geschichte getan hat.

Es ist dies eine sehr schöne Ausgabe, die wir am Vorabend des Geburtstags ihres Autors, Armeegeneral Raúl Castro Ruz vorstellen und sie ist ein Geschenk an Raúl an diesem Jahrestag seiner Geburt und auch ganz ohne Zweifel ein großes Geschenk für das kubanische Volk.

Ich muss sagen, dass Revolución, la obra más hermosa (Die Revolution, das schönste Werk) ein Vorwort unseres unvergessenen Eusebio Leal enthalten sollte, der Raúl in enger Freundschaft verbunden war und der ihn, wie wir uns alle erinnern „den General Präsident“ nannte. Eusebio war krank und seine Beschwerden, die immer schlimmer wurden, machten es ihm unmöglich, das Vorwort für dieses Buch zu schreiben.

Das aus zwei Bänden bestehende Werk mit hochwertiger Gestaltung und Verarbeitung sowie einem akribischen und sehr nützlichen analytischen Index umfasst Reden, Ansprache, Interviews und Erklärungen des Armeegenerals in der Zeit zwischen dem 14. Juni 2006 und dem 1. Mai 2019. Mit der Ausnahme des ersten Textes sind alle nach der „Proklamation des Comandante en Jefe an das kubanische Volk“ vom 31. Juli 2006 datiert, in der Fidel erklärt hatte, dass er aus gesundheitlichen Gründen seine Verantwortung an der Spitze des Staates vrübergehend aufgeben und an Raúl delegieren müsse. Am 18. Februar 2008 wurde die „Botschaft des Comandante en Jefe“ veröffentlicht, in der er bekanntgab, dass er sich endgültig von allen Ämtern zurückziehe, um den Kampf als „ein Soldat der Ideen“ fortzusetzen.

Am 24. Februar 2008 wählte die Nationalversammlung Raúl zum Präsidenten des Staats- und des Ministerrats und später, auf dem VI. Parteitag im April 2011 zum Ersten Sekretär.

Diese Seiten umfassen mehr als ein Jahrzehnt, in dem für die Nation bedeutsame Ereignisse stattfanden, wie die Debatte und die Verabschiedung der Leitlinien zur Wirtschafts- und Sozialpolitik der Partei und der Revolution, die Wiederverenigung mit den Fünf Helden, die endlich alle in die Heimat zurückkehrten, wie Fidel es versprochen hatte, die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit den USA, nach Besprechungen, in denen Kuba keinerlei Konzessionen machte, der Tod des Comandante en Jefe, die Ehrungen, der massive, schmerzhafte und beeindruckende Abschied seines Volkes und die anschließende Annahme der neuen Verfassung in einem Referendum.

Neben dem Gewicht der enormen Verantwortung, die auf ihm lastete, erlebte Raúl auf persönlicher Ebene bittere Momente. Wenn wir diese Momente und den nationalen und interntionalen Kontext, in dem diese Seiten entstanden, Revue passieren lassen, wächst unsere Bewunderung für Raúl, für seinen Mut, seine Integrität, für seine Statur als Führer und als Mensch.

Dieses Buch zeigt uns den ununterbrochenen Faden, der das Denken von Fidel und das von Raúl nahtlos verbindet: die absolute Identifikation der beiden Brüder in Bezug auf Ideale, Werte, Prinzipien- die Frucht davon, das sie alle Herausforderungen und Risiken gemeinsam gemeistert haben, die mit dem Kampf und dem Sieg über die Tyrannei Batistas und dem Heldenstück verbunden waren, „eine sozialistische Revolution direkt vor der Nase der Vereinigten Staaten“ zu machen.

Es war eine weise Entscheidung der Herausgeber, den ersten Band von Revolución, la obra más hermosa mit der Rede zu eröffnen, die Raúl zum 45. Jahrestag der Armee im Westen des Landes gehalten hat. Darin erklärt er, wie nach dem von Bush 2003 gestarteten Kreuzzug gegen den Terrorismus und der realen Gefahr einer Aggression beschlossen wurde, „alles zu tun, um die Verteidigung zu stärken“ (B1, 2) und wie es nach dem erfolgreichen Abschluss der Übung Bastión 2004 möglich war, „einen beträchtlichen qualitativen Sprung bei der Verteidigungskapazität des Landes“ zu machen“. (B1,5)

Jetzt, so Raúl, konzentriere sich der Feind darauf „uns mit seinen Schlägen ideologisch zu schwächen (…) und richtet seinen Blick auf die Zukunft, auf ein Szenario, das ihm für seine Zwecke günstiger erscheint“ (B1,8). Und dann verweist er auf den sogenannten „Übergang zum Kapitalismus“, den sie für Kuba entworfen haben, „indem sie auf das Ende der Revolution gesetzt haben, wenn erst ihre historische Führung nicht mehr da ist“. Un die Yankees wissen, „dass das besondere Vertrauen, das das Volk dem Begründer der Revolution entgegenbringt, nicht wie ein Erbe an diejenigen übergeben werden kann, die in Zukunft die Führungspositionen des Landes einnehmen“ (B1, 9).

Deswegen sagt Raúl, „wiederhole ich, was ich schon bei vielen Gelegenheiten bekräftigt habe: Es gibt nur einen Comandante der Kubanischen Revolution und nur die Kommunistische Partei, als Institution, die die revolutionäre Avantgarde zusammenführt und eine sichere Garantie für die Einheit der Kubaner zu allen Zeiten ist, kann die würdige Erbin des Vertrauens sein, das das Volk in seine Führer setzt. Darauf arbeiten wir hin und so wird es sein… (B1,9).

Dieses Thema wird vor allem im ersten Band behandelt und hat mit jenem finsteren und perversen Plan der Yankees zu tun, die „Nachfolge Castros“ zu verhindern. Er basierte darauf, auf das zu warten, was sie zynisch als biologische Lösung bezeichneten, also auf das physische Verschwinden Fidels, um später dann jede Variante anzuwenden, die militärische Intervention eingeschlossen, um es der Revolution unmöglich zu machen, zu überleben.

Raúl bespricht diese Pläne mit dem Journalisten Lázaro Barredo und zitiert mehrere US-Beamte, die sich auf diese Angelegenheit beziehen. Einer von ihnen erklärte, wie Raúl anmerkte, „dass die USA die Kontinuität der Kubanischen Revolution nicht akzeptieren würden, auch wenn er nicht sagte, wie sie dies zu verhindern gedächten“. (B 1,14). Ein anderer behauptete, dass der Übergang in Kuba – d.h. der Tod Fidels- jeden Moment eintreten könne und man müsste „ darauf vorbereitet sein, entschlossen und schnell zu handeln“. Er fuhr fort, dass die USA sicher sein wollten, dass „Kumpanen des Regimes nicht die Kontrolle übernehmen“ und sagte weiter, dass „man daran arbeitet, dass es nicht zu einer Nachfolge des Castro Regimes kommt“. Und Raúl schlussfolgert: Welch anderen Weg gibt es, dieses Ziel zu erreichen, als die militärische Aggression? Deshalb hat das Land die entsprechenden Maßnahmen ergriffen, um dieser realen Gefahr entgegenzuwirken.“ (B1,17)

Aber, wie wir alle wissen, Fidel zog sich aus gesundheitlichen Gründen zurück, gab seine Ämter auf und Raúl als Erster Vizepräsident des Staats- und des Ministerrats und Zweiter Sekretär des Zentralkomitees der Partei mit außerordentlichen Verdiensten und seinen zur Genüge bewiesenen Fähigkeiten, da er bei allen Kämpfen immer an der Seite Fidels war, ersetzte ihn als unbestrittener zweiter Führer der Revolution. Fakt ist, dass Raúl das Land mit fester Hand führte, sich neuen Herausforderungen stellte und das Volk, wie Raúl in verschiedenen auf diesen Seiten zu findenden Beiträgen sagt, reagierte mit viel Vertrauen in sich selbst.

Die Yankees glaubten an die Theorie, dass wenn ein Caudillo, wie die reaktionäre Presse ihn nannte, krank werde oder verschwinde, alles in Kuba zusammenbrechen werde. Sie erfinden Stereotype, Karikaturen und Märchen und glauben sie schließlich selbst, Fidel war natürlich kein Caudillo, er war eine Leitfigur, ein Visionär, ein Gründer mit tiefen Wurzeln und er hatte zusammen mit Raúl und anderen Gründern, zusammen mit der Partei, zusammen mit dem Volk eine revolutionäre Institutionalität geschaffen, die nicht zusammenbrechen würde.

Dies war etwas, was in den Berechnungen des Imperiums nicht vorgesehen war. Sie hatten nicht gedacht, dass Fidel sich in völliger Normalität zurückziehen könnte, dass Raúl seine Ämter übernehmen und mit der überwältigenden Unterstützung des Volkes eine Reihe kühner Umwandlungen durchführen würde, um unseren Sozialismus zu perfektionieren, ohne dass sich in Kuba der geringste Riss in der Einheit der Revolutionäre zeigte. Das hat die Yankee Politiker, ihre Think Tanks, ihre Geheimdienste und ihre angeblichen auf unser Land und dessen Schicksal spezialisierten Propheten überrascht. Sie wurden auch davon überrascht, dass Raúl Jahre später seine Ämter in die Hände eines viel jüngeren Führers, die des Compañero Díaz-Canel legte und dass dieser Prozess , wie Raúl es ausführte als „ der allmähliche und geordnete Übergang der wichtigsten Verantwortungen in der Führung der Nation an die neuen Generationen“ ablaufe (B 2,88).

Und dieser Prozess hat sehr sichtbar begonnen, das Zentralkomitee wurde erneuert, das Politbüro wurde erneuert, das Sekretariat und der Staatsrat und der Ministerrat wurden erneuert und in diesem Land vertraut das Volk weiterhin auf die Führung der Revolution, die von jener Generation begründet wurde, die Martí im Jahr seines hundertsten Geburtstags nicht sterben lassen wollte und die uns glücklicherweise weiter begleitet.

Revolución, la obra más hermosa ist ein Buch, das für alle Kubaner zur Pflichtlektüre werden sollte und das sicherlich viele Leser außerhalb unserer Grenzen haben wird. Es ist voller Passagen, die zum Nachdenken, zur Analyse und zur selbstkritischen Bewertung unseres eigenen Verhaltens anregen, das uns knallhart die Fehler deutlich macht, die wir Revolutionäre an Verzerrungen, Dummheiten, an bürokratischen, oberflächlichen, gewohnheitsmäßigen und dogmatischen Handlungen begangen haben. Andere Passagen sind sehr voller Gefühle, wie die mit dem Tod des Comandante en Jefe verbundenen: die bewegende Ansprache Raúls am 25. November 2016 und sein Redebeitrag bei den Ehrungen auf der Plaza de la Revolución am 29. November und in Santiago de Cuba am 3. Dezember. Andere sind wahrhafte Lektionen über die Grundlagen, die die internationale Projektion der Kubanischen Revolution definieren, wie die Reden Raúls beim Treffen der Bewegung der Blockfreien, von ALBA-TCP, beim Treffen der CELAC, dem von Cuba-CARICOM, von Petrocaribe, vom Amerikagipfel in Panama, dem Gesprächstisch zwischen der Regierung Kolumbiens und der Führung der FARC-EP, bei verschiedenen Events der Vereinten Nationen, in Rio de Janeiro, in Moskau, in Johannesburg, in Luanda, in Brasilien. Und man könnte damit forfahren andere Foren ähnlicher Art aufzuführen, an denen Raúl in dem Zeitraum teilgenommen hat, den dieses Buch umfasst.

Wenn man diese Reden durchliest, empfindet man großen Stolz auf dieser kleinen Insel der Karibik geboren worden zu sein, einer geographisch gesehen kleinen Insel, aber von immenser moralischer Größe und Solidarität und darauf, diesen Blutsbruder und Bruder der Ideen Fidels kennen zu dürfen, der so bescheiden ( wie dies sein zweiter Vorname aussagt) und gleichzeitig so bewundernswert ist.

Revolución, la obra más hermosa ermöglicht es uns, besser die Facette von Raúl als Staatsmann kennenzulernen, als Verteidiger der Armen dieser Erde, der schutzlosen Kinder, der Immigranten, die dem Rassismus und dem Neofaschismus ausgesetzt sind, der Analphabeten, derjenigen ohne Arbeit, als Verteidiger des Friedens, des Multilateralismus, einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung, des Rechts jeden Volkes sich das politische System zu geben, das es für richtig erachtet, der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten, einer integralen und umfassenden Konzeption von Menschenrechten, der Prinzipien auf denen die Vereinten Nationen begündet sind und die auf so unverrschämte Weise vom Yankee Imperialismus und seinen Alliierten verraten worden sind.

Auf allen Foren, an denen Raúl teilnimmt, spricht er das Thema des Friedens und der Lösung der Konflikte auf friedlichem Wege an. Er erwähnt ständig das absurde und gefährliche Anwachsen der Waffenindustrie durch Fonds, die man zur Hilfe bei der Entwicklung und zur Bekämpfung des Klimawandels verwenden könnte. Erinnern wir uns, dass eines der Projekte, dem Raúl sehr viel Zeit und Mühe widmete, die CELAC war, deren Entstehen viel Geduld und Arbeit erforderte, eine Organisation von Nationen, die von den Träumen Bolívars und Martís inspiriert ist, in der sich Unser Amerika versammelt, ohne die alten und die neuen Metropoli. Außerdem erließ die CELAC, wie wir wissen, die historische Proklamation Lateinamerikas und der Karibik als Zone des Friedens.

Ganz sicher steht Raúls Einsatz für den Frieden nicht im Widerspruch zu der Priorität, die er im Innern der Doktrin des Krieges des Ganzen Volkes eingeräumt hat. Für ihn ist die ständige, unaufhörliche, bewusste Bereitschaft zur Verteidigung der einzige Weg, den Frieden zu erhalten.

Im Laufe von Raúls internationaler Aktivität können wir seine Fähigkeit feststellen, heikle, schwierige Themen zu behandeln, um zwischen Vertretern sehr unterschiedlicher Regierungen Annäherung und Übereinstimmung aufzubauen, aber immer auf der Grundlage von Ethik und Prinzipien. Eine seiner größten und sichtbarsten Bemühungen war es, zu versuchen, dass die Länder des Südens unabhängig von ihren kulturellen, politischen, religiösen und sonstigen Unterschieden sich vereinen, sich näher kommen und ihre Kräfte zusammenschließen.

Raúl legte auf diesen Foren großen Wert darauf, die Einheit in der Verschiedenheit zu erreichen und zu zeigen, dass dies möglich ist, wenn wir uns auf unsere Gemeinsamkeiten konzentrieren, auf das, bei dem wir übereinstimmen und die Themen, die sich für uns schwieriger darstellen, zur Seite zu schieben und sie nicht zu Hindernissen werden zu lassen. Wenn wir vereint auftreten, werden wir gehört und wir werden die Chance haben, in dieser von den Interessen der reichen Eliten kontrollierten egoistischen Welt einige Siege zu erreichen. „ Wir sind 120 Blockfreie Staaten (…). Man kann unsere enorme Stärke nicht unterschätzen, wenn wir koordiniert zusammen agieren“, sagte er im September 2016 auf dem XVII. Gipfel der Blockfreien.

Die Völker des Südens hatten in Raúl einen leidenschaftlichen und klar denkenden Sprecher. Ein loyaler Sprecher, der jederzeit eine gerechtere, bessere von den Übeln des Kolonialismus und der Geopolitik der Plünderung geheilte Welt fordert; eine Welt, die auf Zusammenarbeit basiert und nicht auf einem hinterhältigen und ungleichen Wettkampf, in der es Unterstützung und Technlogietransfer vom Norden zum unterwentwickelten Süden gibt, in der man zusammen an der Überwindung der auf allen Gebieten herrschenden tiefen Abgründe arbeitet. Raúl ist ebenso ein Verteidiger des Potenzials, das in der Süd-Süd Kooperation enthalten ist.

Was die Umwelt angeht, nimmt Raúl eine Position der ständigen Wachsamkeit und Anklage gegen die transnationalen Konzerne und die industrialisierten Länder ein, die schlimmsten Räuber des Planeten. Er kritisiert außerdem den unzureichenden politischen Willen der großen Mächte und das Fehlen konkreter Verpflichtungen bei den Veranstaltungen zu diesem wichtigen Thema. Gleichzeitig warnt Raúl vor den verheerenden Auswirkungend des Klimawandels auf die kleinen Inselstaaten und fordert für sie eine differenzierte Behandlung.

Innenpolitisch hat Raúl die Tarea Vida angetrieben, „den Plan des kubanischen Staates zur Bekämpfung des Klimawandels (…), aufgrund der Tatsache, dass wir eine Insel sind, eine Angelegenheit besonderer strategischer Bedeutung für die Gegenwart und vor allem für die Zukunft unseres Landes, bei der wir auf die Mitwirkung des nationalen wissenschaftlichen und technologischen Potenzials zählen“ ( B 2, 400).

Wenn man auf die internationale Dimension seiner Arbeit zurückblickt, muss man daran erinnern, dass Raúl immer Worte der Ermutigung, der Freundschaft für das leidende Volk Haitis fand. Er hat unentwegt an die Schuld des Westens gegenüber dieser Nation erinnert und daran, dass Kuba sie nie allein gelassen hat und dies auch nie tun wird. Er klagt mit aller Härte die sogenannte Nächstenliebe an: die theatralische „Nächstenliebe“ einiger Mächte Haiti gegenüber, die für die Fernsehkameras aufgeführt wird. Er widmet auch dem afrikanischen Kontinent, dem palästinensischen Volk, dem Volk der Westsahara und dem Puerto Ricos solidarische Worte, deren gerechte Sache in der hegemonischen Presse niemals wahrheitsgemäß behandelt wird.

Es muss betont werden, dass in der Phase mit Obama und ihrer Veränderung der Politik Kuba gegenüber ( während er gleichzeitig seine Offensive gegen Venezuela verstärkte) die Stimme unseres Landes und insbesondere die Raúls auf allen Tribünen der Welt zu hören war, um seine Solidarität mit dem Land von Bolívar und Chávez und für die Opfer der Einmischung und der schmutzigen Spiele der USA und ihrer Alliierten auszudrücken.

„Die internationale Gemeinschaft wird angesichts der Ungerechtigkeit, der Ungleichheit, der Unterentwicklung, der Diskriminierung und der Manipulation und für die Etablierung einer gerechteren Ordnung, in deren Mittelpunkt wirklich der Mensch, seine Würde und sein Wohlergehen steht, immer auf die ehrliche Stimme Kubas zählen können.“ (B 2, 251)

Revolución, la obra más hermosa macht es uns möglich, die Kernelemente des Denkens und Handels von Raúl zu identifizieren, sowohl in ihrer internationalen Projektion, wie wir gesehen haben, als auch was unsere Partei angeht, die Methoden und Arbeitsstile, die einen kubanischen Führer von heute und in Zukunft charakterisieren sollten, in der Partei, in der Regierung, in den Massenorganisationen, die Ergebnisse seiner ständigen und sehr scharfen und kritischen Bewertung seiner revolutionären Arbeit, eine sehr breite, sehr vollständige, sehr tiefe und kohärente Sicht der Herausforderungen, vor denen wir stehen, sein Optimismus, der gegen alle Eventualitäten gefeit ist und sein Glaube an den Sieg.

Dieses Buch veranschaulicht mit vielen Beispielen seine Facette als außerordentlicher Führer, der diese „Revolution der einfachen Menschen, von den einfachen Menschen und für die einfachen Menschen“ vor den offenen oder verdeckten Aggressionen des Imperiums und seiner Söldner verteidigt und sie auch unermüdlich mit seinen Taten und seinen scharfen Worten gegen alle Laster verteidigt, insbesondere vor denen, die jene Führer und Beamten mit „veralteteter Denkweise“ darstellen, vor jenen, die gut situiert, sektiererisch, korrupt und gaunerhaft sind und vor jenen, die sich gegenüber den Bedürfnissen und Forderungen der Bevölkerung unsensibel verhalten.

Raúls Einschätzungen zur Kaderpolitik und zu den Eigenschaften, die einen Führer auszeichnen sollten und zu den Unzulänglichkeiten, die ihn disqualifizieren können, sind von großem konzeptionellen und praktischen Nutzen. Er stellt als Regelfall fest, dass er an der Basis gearbeitet und einen Beruf ausgeübt haben muss. Er betont, dass man zwar Fortschritte gemacht habe, aber immer noch Frauen, Schwarze und Mulatten zu wenig fördere. Er betont, dass dies eine Sache von größter Wichtigkeit ist, die man nicht der Spontaneität überlassen soll.

Seine Art zum kubanischen Volk zu sprechen, transparent, direkt, offen, streng an der Wahrheit orientiert, seinem Wesen nach unvereinbar mit jedem Schatten von Demagogie, kommt in diesem Buch häufig zum Ausdruck. Diese Art der Kommunikation zwischen Raúl und dem Volk wird begleitet von seiner wiederholten Forderung eine offene und tiefgehende Debatte zu konsolidieren:

„Es ist notwendig, alle Informationen und die Argumente, auf denen jede Entscheidung beruht, auf den Tisch zu legen und gleichzeitig mit dem Übermaß an Geheimhaltung aufzuräumen, an das wir uns während der über 50jährigen Umzingelung durch den Feind gewöhnt haben (…). Es ist unerlässlich, den Menschen die Richtigkeit, Notwendigkeit und Dringlichkeit einer Maßnahme zu erklären, sie zu begründen und sie davon zu überzeugen, wie schwer dies auch erscheinen mag. // Die Partei und die UJC, die CTC und ihre Gewerkschaften haben zusammen mit den übrigen Massen- und sozialen Organisationen die Fähigkeit, die Unterstützung und das Vertrauen der Bevölkerung über die Debatte zu mobilisieren, ohne an unhaltbare Dogmen und Schemen gebunden zu sein, die ein kolossales Hindernis darstellen, das es unbedingt nach und nach abzubauen gilt und das werden wir gemeinsam erreichen.“ (B 1, 418-419)

Zuvor sagte er, dass wir keine Angst vor Diskrepanzen haben sollten, die „immer wünschenswerter sein werden, als falsche Einstimmigkeit, die auf Simulation und Opportunismus beruht.“ (B 1, 417)

Er weist darauf hin, dass mit viel Realismus, der „in dem Maße, in dem die Umsetzung des neuen Modelss voranschreitet, ein anderes Szenario für die Organisation der Partei herausbildet, das durch die wachsende Heteroginität der Sektoren und Gruppen in unserer Gesellschaft gekennzeichnet ist, die ihren Ursprung in den unterschiedlichen Einkommen hat. All dies stellt uns vor die Herausforderung die nationale Einheit unter Bedingungen zu wahren und zu stärken, die anders sind als die, an die wir in früheren Phasen gewohnt waren.“ (B 2, 307)

Mit dieser wichtigen Aufgabe im Blickfeld, betont er, dass „ man in der Partei endgültig mit dem „ einer befiehlt“ aufhören muss. Ihre Stärke ist moralisch und nicht juristisch und deswegen ist es notwendig, die Partei mit Moral zu führen und der Masse der Mitglieder diesen Geist zu vermitteln“. (B 2, 13)

Raúl reflektiert auf diesen Seiten oft darüber, wie ein Führer auf allen Ebenen sein muss. Er betont, dass er ständig sein Ohr beim Volk haben müsse, den Leuten zuhören und auf ihre Meinung achten müsse. Er tadelt die defensiven Haltungen oder die der Täuschung und alles, was die Analyse der realen Probleme verhindert: die „vorbereiteten, nach einem festgelegten Skript verlaufenden Besuche in Provinzen und Gemeinden seitens der nationalen Behörden, die Rechtfertigungen bei den Rechenschaftsberichten vor der Nationalversammlung, mit „arrangierten“ Lobreden, jede falsche, vorgetäuschte Darstellung, die uns von der direkten Bekämpfung von Fehlern und Irrtümern wegführt. Er wendet eine durchdringende rationale Bewertung an, um die unsinnigen Arbeitssysteme und Gewohnheiten zu disqualifizieren, die in verschiedenen Sektoren Fuß gefasst haben und er unterstreicht die damit verbundene Verschwendung von Ressourcen.

Er spricht mit großem Nachdruck von der Notwendigkeit, jeden Schritt, den wir bei der Aktualisierung des Modells unternehmen, zu konsolidieren. Wir müssen Verzerrungen, Abweichungen erkennen, um sie sofort rechtzeitig zu berichtigen und wir dürfen es niemals zulassen, dass diese Verzerrungen zu etwas werden, was alle akzeptieren, denn dann würde es zu einem politischen Problem, sie wieder zu korrigieren.

Eines der grundlegenden Anliegen Raúls ist es, die Improvisation abzuschaffen und bei uns das Prinzip von Martí umzusetzen: „Regieren heißt voraussehen“. Dehalb weist er im Zentralen Bericht zum VII. Parteitag darauf hin: „ Es geht darum, eine Methode, einen Weg, ein Projekt zu haben, damit uns die Dinge nie überraschen und sich natürlich entwickeln.“ (B 2, 316)

Ein weiteres Anliegen ist mit der Stärkung der Institutionalität verbunden, unter allen Gesichtspunkten, juristisch, ideologisch, moralisch, in Bezug auf Effizienz und dem Dienst am Volk und in Bezug auf Legitimität. Zu diesem Zweck ist es unerlässlich, die auf den Parteitagen, den Plenen des Zentralkomitees, der Nationalversammlung der Volksmacht sowie den verschiedenen politischen und Regierungsinstanzen getroffenen Vereinbarungen zu überprüfen und systematisch zu verfolgen. Deshalb kritisiert er so scharf die Tendenz, Vereinbarungen und Dokumente zur Seite zu legen und einfach zu vergessen.

Apathie, Lähmung und Gefühllosigkeit sind in diesen Zeiten Todsünden. Für Raúl ist „das Schlimmste, was es geben kann, das Schlimmste, das ein Revolutionär oder ein einfacher ehrlicher Mensch, Kommunist oder nicht, tun kann, angesichts eines Problems untätig zu bleiben“. (B 2, 297)

Ebenso kritisiert er die Improvisation und den Einsatz von „Kampagnen“ voller lauter und flüchtiger Agitation, die für die Umsetung und Verfolgung bestimmter Aufgaben wirklich unwirksam sind.

Er ist besonders über die Eile und die daraus resultierenden Fehler besorgt: „Der Rhythmus und die Tiefe der Veränderungen, die wir in unser Modell einführen, müssen von unserer Fähigkeit abhängen, die Dinge richtig zu machen und rechtzeitig jede Verrirrung zu korrigieren. Dies wird nur möglich sein, wenn eine angemessene Vorbereitung gewährleistet ist – was wir nicht tun – die Vorbereitung und die Beherrschung der festgelegten Bestimmungen auf jeder Ebene und die Begleitung und Führung der Prozesse , Aspekte, bei denen es nicht an einer hohen Dosis an Oberflächlichkeit und einem Exzess an Begeisterung und an Wünschen gefehlt hat, schneller voranzukommen, als wir wirklich in der Lage sind“. (B2, 403-404)

Raúl erinnert uns immer wieder an Fidels Warnung in der Aula Magna der Universität von Havanna am 17. November 2005, als er über die Dringlichkeit sprach, die Korruption einzudämmen, um die Revolution zu retten und den Rückschritt in unserem Land an „moralischen und bürgerlichen Werten wie Ehrlichkeit, Anstand, Schamgefühl, Aufrichtigkeit und Sensibilität vor den Problemen anderer“ zu charakterisieren. (B 2, 71)

Laut Raúl gibt es zwei Praktiken, die uns davor bewahren würden, bei der Ausarbeitung von Stategien Irrtümer zu begehen: erstens die rigorose, klare Diskussion „in den diversen gemeinsamen Gremien, über die wir verfügen, sowohl in der Partei und im Staat als auch in der Regierung, so dass die wichtigen Entscheidungen immer das Ergebnis einer kollektiven Analyse sind, die weder ehrliche Meinungsverschiedenheiten noch andere Meinungen ausschließt“ (B 2, 333) und zweitens die Befragung des Volkes.

„Die Partei ist verpflichtet (sagt er uns) unsere Demokratie ständig zu stärken und zu perfektionieren (…) sie ist verpflichtet, eine immer größere Beteiligung der Bürger an den wichtigsten Entscheidungen der Gesellschaft zu fördern und zu gewährleisten. Wir haben keine Angst vor anderen Meinungen und auch nicht vor Diskrepanzen, denn nur die offene und ehrliche Diskussion über Unterschiede unter den Revolutionären wird uns zu besseren Entscheidungen führen.“ (B 2, 311)

Laut Raúl schadet alles, was uns durch Mittelmäßigkeit, durch defensiven Geist, Bürokratie vom Wesentlichen, vom Kern der Wahrheit entfernt, der Revolution, es bringt uns vom Weg ab und schafft eine trübe Atmosphäre, in der es schwierig ist die Fehler zu erkennen und zu korrigieren. Deshalb regte er den Ministerrat an, das Theaterstück der Colmenita „Abracadabra“ zu sehen, von Kinderschauspielern, die auf der Suche nach dem Wesen der Dinge sind– und darauf weist er mehrmals hin.

Wenn wir nicht zur Wahrheit, zur Essenz der Dinge gelangen, macht der Inspektionsbesuch bei diesem oder jenen Betrieb oder in der Provinz oder der Gemeinde keinen Sinn. Vielmehr lenkt er uns von unseren Zielen ab. Wir bleiben gefangen in einem Gewirr von Lügen und Halbwahrheiten. „Wir müssen darum kämpfen, Lüge und Betrug endgültig aus dem Verhalten der Kader auf jeder Ebene zu verbannen“, betont Raúl und erinnert uns an Fidels Konzept von Revolution: „Niemals zu lügen oder ethische Prinzipien zu verletzen.“ (B1, 416)

Es ist möglich, so Raúl, aus reiner Nachlässigkeit zu lügen, wie diese Compañeros, die „ohne betrügerische Absicht ungenaue Informationen über ihre Untergebenen geben, ohne sie überprüft zu haben und so unbewusst der Lüge verfallen sind“, Das Problem sagt Raúl, ist, dass „diese falschen Daten uns zu falschen Entscheidungen mit größeren oder kleineren Auswirkungen für das Land führen können, „Wer so handelt, lügt auch (sagt er) und wer immer er ist, muss nicht nur vorübergehend von der Position, die er innhehat entfernt werden, und auch aus den Reihen der Partei, wenn er Mitglied ist.“ (B 1, 415-416)

Diese Tendenzen, die Oberflächlichkeit, Leichtfertigkeit und ethische Schwächen offenbaren, können selbst so wichtige Aufgaben wie ideologische Arbeit kontaminieren. Raúl hinterlässt uns auf diesen Seiten zentrale Einschätzungenzu den Herausforderungen, vor denen wir auf diesem Gebiet stehen und zu den Gegenmitteln, denen wir uns mit einem ganzheitlichen Ansatz zuwenden müssen:

„Gleichzeitig mit der Bewahrung des historischen Gedächtnisses der Nation und der Vervollkommnung der differenzierten ideologischen Arbeit, mit besonderem Augenmerk auf die Jugend und die Kinder, müssen wir unter uns die antikapitalistische und antiimperialistische Kultur stärken und mit Argumenten, Überzeugung und Entschlossenheit die Bestrebungen bekämpfen, Muster der kleinbürgerlichen ideologie zu etablieren, die durch Individualismus, Egoismus, Profitstreben, Banalität und übertriebenen Konsumismus geprägt sind. // das beste Gegenmittel gegen die Politik der Subversion besteht darin, integral und ohne Improvisation zu arbeiten, die Dinge gut zu machen, die Qualität der Dienstleistungen an die Bevölkerung zu verbessern, nicht zuzulassen, dass sich die Probleme anhäufen, die nationale Identität und die Kultur stärken, den Stolz Kubaner zu sein, hervorzuheben und im Land eine Atmosphäre der Legalität, der Verteidigung des nationalen Erbes und des Respekts vor der Würde der Personen, der Werte und der sozialen Disziplin zu propagieren.“ (B 2, 313)

In diesen beiden Bänden gibt es eine wichtige Sammlung von Ideen konzeptueller Tiefe, moralische Grundlagen und praktische Projektionen, die uns einen Leitfaden von atemberaubender Aktualität für heute und für die Zukunft bieten. Hier finden wir eine Fülle von Lektionen für alle Revolutionäre insbesondere für die Führer, die jungen und die weniger jungen. Mit Revolución, la obra más hermosa, hat der Celia Verlag einen schwer zu kalkulierenden Beitrag für die Vorbereitung unseres Volkes für gegenwärtige und zukünftige Schlachten geleistet.

Der vorletzte Text in Revolución, la obra más hermosa ist die Rede Raúls vor der Nationalversammlung anlässlich der Proklamation der Verfassung der Republik ( erinnern wir uns daran, dass Raúl dem von der Nationalversammlung geschaffenen Ausschuss vorstand, der den Vorentwurf redigierte und ihn dann, vor dem Referendum, mit den vielen wertvollen Veränderungen, die aus der Befragung des Volkes hervorgegangen waren, vorlegte). Er ist auf den 10. April 2019 datiert.

„Der Ton der US-Regierung gegenüber Kuba wird immer bedrohlicher (sagt Raúl) während progressiv Schritte zur Verschlecherung der bilateralen Beziehungen unternommen werden. „ Man macht Kuba für alle Übel verantwortlich, wobei man Lügen im Stil der Hitler-Propaganda verwendet. Wir werden niemals die Pflicht aufgeben, in Solidarität mit Venezuela zu handeln. Wir werden niemals auf unsere Prinzipien verzichten und wir weisen energisch jede Form der Erpressung zurück. (…) // Wir haben der US-Administration mit aller Deutlichkeit zu verstehen gegeben (…), dass Kuba keine Angst vor Drohungen hat und dass unsere Berufung zu Frieden und zur Verständigung von der unerschütterlichen Entschlossenheit begleitet wird, das souveräne Recht der Kubaner zu verteidigen, ohne Einmischung von außen über die Zukunft der Nation zu entscheiden.“ (B2,523)

Und er schloss seinen Beitrag mit diesen Worten:

„In 60 Jahren haben wir Kubaner angesichts von Aggressionen und Drohungen eisernen Willen bewiesen, Widerstand zu leisten und die schwierigsten Umstände zu überwinden. Trotz seiner ungeheuren Macht ist der Imperialismus nicht in der Lage, die Würde eines geeinten Volkes zu brechen, das stolz auf seine Geschichte und auf die mit so vielen Opfern eroberte Freiheit ist. Kuba hat bereits bewiesen, dass es möglich war, möglich ist und möglich sein wird, zu kämpfen und den Sieg zu erringen. Es gibt keine andere Alternative. (B2, 525)

Mit diesem Aufruf zum Kampf im Angesicht eines Imperiums in seiner aggressivsten und faschistoiden Version schließt der zweite Band von Revolución, la obra más hermosa. Obwohl wir viele dieser Reden kennen, war die Lektüre der hier chronologisch zusammengestellten Beiträge eine unvergleichliche, bereichernde und sehr intensive Erfahrung. Kein revolutionärer Kubaner, kein würdiger Kubaner, sollte darauf verzichten, diese Erfahrung zu erleben und sich aus ihr zu nähren.

Zum Schluss möchte ich den Compañeros Alvariño und Suárez, der Compañera Belkys Duménigo und den übrigen Mitgliedern des Celia Verlag Teams für dieses Buch danken, das voller Ideen und voll revolutionärem Geist ist. Ein Buch, das es uns erlaubt, auf eine neuartige und leidenschaftliche Weise der Persönlichkeit Raúls, seinem Denken, seiner Kohärenz und Weisheit anzunähern.

Dank Ihnen, lieber Raúl, für so viele Lehren. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

(Quelle: Granma)

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