BioCubaFarma hat an 16 Projekten zu neuen Behandlungen und medizinischen Technologien zur Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten gearbeitet
In der kubanischen Strategie zur Bekämpfung der Pandemie des neuen Coronavirus hat die biopharmazeutische Industrie eine entscheidende Rolle gespielt, denn sie hat die Abdeckung mit Arzneimitteln gewährleistet, die im vom Gesundheitsministerium (MINSAP) festgelegten Protokoll enthalten sind, und mehrere Produkte zur Verfügung gestellt, die erfolgreich in Risikogruppen eingesetzt wurden und zur Verringerung der Sterblichkeit und der Anzahl kritischer und schwerer Krankheitsfälle beigetragen haben.
Dies geht aus dem Artikel Die kubanische biopharmazeutische Industrie im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie hervor, der in der Zeitschrift Anales der Kubanischen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht und von fünf angesehenen Wissenschaftlern unseres Landes verfasst wurde: Eduardo Martínez Díaz, Präsident von BioCubaFarma, Rolando Pérez Rodríguez, Direktor für Wissenschaft und Innovation bei BioCubaFarma, die Berater des Präsidenten von BioCubaFarma Luis Herrera Martínez und Agustín Lage Dávila und die Akademikerin Lila Castellanos Serra. In dem Text wird daran erinnert, dass der biopharmazeutische Sektor umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit komplexen epidemiologischen Situationen auf nationaler Ebene gesammelt hat.
Im Fall von COVID-19 weisen die Autoren darauf hin, dass frühzeitiges Handeln, die Integration verschiedener Organisationen und Sektoren der Gesellschaft, die direkte Verbindung zwischen Wissenschaftlern und der Regierung und die Beteiligung der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung entscheidend dafür waren, dass eine Überanspruchung der kubanischen Gesundheitsdienste vermieden werden konnte und die Inzidenz- und Sterblichkeitsraten nicht einmal ein Sechstel der Weltrate erreichen.
Seit dem Auftreten des neuen Coronavirus-Typs SARS-CoV-2 und der darauf beruhenden COVID-19-Krankheit in der chinesischen Stadt Wuhan im Dezember 2019 wurde die Situation in Kuba genau überwacht.
Bevor die ersten drei Fälle im März auf der Insel gemeldet wurden, war bereits eine Strategie vorhanden, die von den höchsten Behörden der Partei, des Staates und der Regierung gebilligt wurde, um die Pandemie zu bekämpfen.
„Das Gesundheitsministerium hat eine nationale technische Gruppe zur Bekämpfung von Covid-19 eingerichtet, die den nationalen Präventions- und Kontrollplan im Januar 2020 genehmigte“, heißt es in dem Artikel.
„BioCubaFarma erhielt über seine Vertreter in China frühzeitig Informationen über den Ausbruch in Wuhan und über die Maßnahmen, die in diesem Land umgesetzt wurden. Diese wertvollen Informationen haben zusammen mit den Berichten und Empfehlungen der WHO einen intensiven Prozess der wissenschaftlichen Debatte und die Ausarbeitung von Vorschlägen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte in seinen Unternehmen und Expertengruppen seines wissenschaftlich-technischen Rats ausgelöst“, heißt es weiter in dem Artikel.
Die Tatsache, eine nationale Industrie mit Produktions- und Forschungskapazitäten in den Händen des Staates zu haben, war eine Stärke, um in kurzer Zeit Ergebnisse zu erzielen und eine wirksame Antwort auf die Nachfrage des Gesundheitssystems zu geben.
„Die erste Aufgabe bestand darin, die Produktion von Arzneimitteln zu gewährleisten, die im für Covid-19 zugelassenen Nationalen Forschungsaktionsprotokoll enthalten sind“, erinnern sich die Autoren und erwähnen unter anderem das rekombinante Interferon alfa-2b und andere Arzneimittel für den Krankenhausgebrauch bei der Behandlung der Krankheit und ihrer Komplikationen.
Darüber hinaus begannen die Herstellung von Gesichtsmasken und Desinfektionsmitteln, die Reparatur von Geräten der Intensivstationen und die Herstellung individueller Schutzmittel wie Atemschutzmasken mit Filtern, Visieren, Schutzbrillen und -anzügen.
Ausdruck der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit der BioCubaFarma-Unternehmen ist auch die Einführung einer Reihe innovativer Produkte, die in allen Bereichen der Krankheitsbekämpfung eingesetzt werden.
Das gemeinsame Forschungsprogramm von MINSAP und BioCubaFarma umfasst derzeit Dutzende von Projekten zur Prävention der Krankheit in Risikogruppen und gefährdeten Gruppen, zur Behandlung von bestätigten, kritisch- und schwerkranken Patienten sowie zur Genesung von Rekonvaleszenten, um aus diesem Zustand resultierende Folgen zu reduzieren.
Zweifellos ein wichtiges Instrument, das im Gegensatz zu anderen Ländern nicht auf die Verzerrungen von Privateigentum und Markt reagiert und ein Bollwerk im Kampf eines ganzen Volkes für das Leben darstellt.
Die kubanische biopharmazeutische Industrie
Sie wurde vor mehr als 35 Jahren von Comandante en Jefe Fidel Castro geschaffen, der auch ihr Wachstum und ihre Entwicklung förderte.
Von Beginn der modernen Biotechnologie an war Kuba in diesen aufstrebenden Sektor eingebunden und etablierte ein eigenes Modell für Wissenschaft und Innovation mit weltweit anerkannten Ergebnissen.
Das Nationale Zentrum für Wissenschaftliche Forschung (CNIC) wurde 1965 gegründet und wurde zu einer Quelle von Wissenschaftlern, die für die Gründung anderer Institutionen verantwortlich sind.
Der erste große Erfolg der aufkommenden kubanischen Biotechnologie war der Impfstoff gegen Meningokokken-Meningitis Typ B, mit dem in den 1980er Jahren eine Epidemie dieser Krankheit gestoppt werden konnte.
Dieses Jahrzehnt markierte den Aufschwung der kubanischen Biotechnologie: Schaffung der Biologischen Front und Einweihung des Zentrums für Biologische Forschung im Jahr 1982, des Zentrums für Gentechnik und Biotechnologie (CIGB) im Jahr 1986, des Immunoassay-Zentrums (CIE) im Jahr 1987 und anderer Institutionen, die 1992 den Wissenschaftlichen Pol von Havanna bildeten.
Im Jahr 2012 fusionierten diese Institutionen mit Unternehmen der Pharmaindustrie, woras die übergeordnete Unternehmensorganisation BioCubaFarma hervorging.
In Zahlen:
BioCubaFarma derzeit:
• 32 Unternehmen
• Mehr als 800 Produkte, die an das Gesundheitssystem geliefert werden, einschließlich 349 Arzneimittel aus der Grundversorgungstabelle
• 182 Patente
• Mehr als 100 gleichzeitige klinische Studien mit seinen Produkten an 200 klinischen Standorten
Einige kubanische Erfahrungen im Kampf gegen Epidemien:
- Dengue
- Meningitis bakteriellen Ursprungs
- Aids-Kontrolle
Die Beteiligung der Biotechnologie und der Pharmaindustrie angesichts nationaler Gesundheitsnotfälle unter der Leitung des Comandante en Jefe war eine Erfahrung der Integration mit anderen sozialen Akteuren, der Mobilisierung der Wissenschaft und der Produktionskapazitäten mit einem Gefühl der Dringlichkeit und der strategischen Ausrichtung, die in diesem Jahr 2020 als Grundlage im Kampf gegen COVID-19 gedient hat.
Einige Ergebnisse im Kampf gegen COVID-19
- BioCubaFarma hat an 16 Projekten zu neuen Behandlungen und medizinischen Technologien zur Vorbeugung und Bekämpfung von Krankheiten gearbeitet.
- Elf dieser Produkte befinden sich in klinischen Studien oder Interventionsstudien bei Patienten und Risikogruppen.
- Zu Präventionszwecken wurden fünf Produkte evaluiert, um die angeborene und adaptive Immunität für verschiedene Risikogruppen (einschließlich des medizinischen Personals) zu stimulieren.
EINIGE PRODUKTE
Biomodulina-t, Immunmodulator natürlichen Ursprungs
Hebertrans (Transferfaktor)
Nasalferon (rekombinante humane ifn alfa-2b-Nasenformulierung)
Heberon® (rekombinantes menschliches Interferon alfa-2b)
Heberferon® (ifn alpha-2b + ifn gamma)
Jusvinza, immunmodulatorisches Peptid
Itolizumab, monoklonaler Anti-CD6-Antikörper
CIGB300-Peptid, Caseinkinase-Enzyminhibitor.
Meningokokken-Impfstoff
vamengo-bc und Impfstoff CIGB2020
Spezifische Impfstoffe gegen SARS-CoV-2: Das kubanische Impfschema umfasst 13 Impfstoffe, von denen 8 in Kuba hergestellt werden.
(Quelle:Granma)