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Ende des Konflikts rückt immer näher

raul c dialogos_de_pazDer Friedensprozess in Kolumbien ist wie nie zuvor in der Geschichte fortgeschritten. So wurde es gestern bekundet, als die Delegationen der Regierung und der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens–Volksarmee (FARC-EP) in einer Sondersitzung im Beisein von Armeegeneral Raúl Castro, Präsident des Staats- und des Ministerrates, die Vereinbarung bekannt machten, die in einem der wichtigsten Tagesordnungspunkte, die der Wiedergutmachung für die Opfer und Justiz, erzielt wurde.

Der Vorgang wurde als bedeutend bezeichnet, nicht nur, weil es das erste Mal ist, dass die höchsten Vertreter beider Parteien zugegen sind, die seit November 2012 in Havanna Gespräche führen – Präsident Juan Manuel Santos und der Generalstabschef der FARC-EP, Timoleón Jiménez . Er zeigt auch, dass die Kolumbianer einem dauerhaften Frieden einen Schritt näher gekommen sind, der den Jahrzehnte alten Konflikt aus diesem Land verbannen wird.

Die Vertreter der Gespräche betonten jedoch, dass noch immer wichtige Angelegenheiten ausstehen, um den Frieden zu besiegeln, wie die Übergabe von Waffen, die Waffenruhe und das Problem des Paramilitarismus, neben anderen.

Die Vertreter der Regierung und der Guerilla vereinbarten, als Frist für die Beendigung der Gespräche den 23. März 2016 festzulegen und alle Anstrengungen zu unternehmen, um sie zu erfüllen. Sie gingen ebenfalls detailliert darauf ein, dass die gestern erzielte Vereinbarung ein Übergangsjustizsystem vorschlägt, in dessen Mittelpunkt die Opfer stehen. In diesem Sinne wurde spezifiziert, dass die meisten Verbrechen amnestiert werden, und dass im Fall von Gräueltaten, Völkermord, Ausrottung, Entführungen und anderen diese vor Gericht verhandelt werden, dessen Grundlage die Wahrheitssuche ist.

Denjenigen, die ihre Schuld gleich zugeben, wird eine restorative Justiz zuteil werden. Die Strafe für diejenigen, die ihre Beteiligung zugeben, wird fünf bis acht Jahre betragen, und für diejenigen, die dies nicht tun, bis zu 20 Jahre.

Die von Juan Manuel Santos und Timoleón Jiménez geleiteten Delegationen erkannten die Rolle Kubas und Norwegens als Garanten des Friedensprozesses sowie Chiles und Venezuelas in ihrer Begleitung an.

Sie gedachten auch der Worte des Papstes, der bezüglich der Friedensgespräche für Kolumbien bei seiner Messe in Havanna dazu aufgerufen hatte, „uns kein neuerliches Scheitern zu erlauben“.

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