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Warum Proteste von Bergarbeiterkooperativen in Bolivien?

Bolivia mineros, protestasDie Benutzung von Kooperativen durch transnationale Unternehmen mit der Absicht, Boliviens Bodenschätze zu privatisieren und zu kontrollieren, sei der wahre Hintergrund für die jüngsten gewaltsamen Proteste, versicherte am gestrigen Sonntag der Minister Carlos Romero.

Er sagte außerdem, dass der Mord am Stellvertretenden Minister für Inneres und die Polizei Rodolfo Llanes Teil einer konspirativen und auf Staatsstreich ausgerichteten Mobilisierung sei, die dazu dienen solle, die Institutionalität des Staates zu untergraben und das Regime der Privatisierung der natürlichen Ressourcen wiederherzustellen, heißt es bei PL.

In einem speziellen Wortbeitrag analysierte der Regierungschef ausführlich den Ursprung des Konflikts mit den Minenkooperativen, indem er Beweise für mangelnde Dialogbereitschaft dieses Sektors vorlegte trotz der verstärkten Aufrufe seitens der Regierung, in Verhandlungen zu treten.

In gleicher Weise zeigte er Beweise für die Manipulation durch die Medien auf, die das Ziel verfolgten, Verwirrung in der öffentlichen Meinung über die Essenz des Konflikts zu stiften und das Szenarium von Gewalt und Straßenblockaden zu rechtfertigen, das sich seit Anfang des Monats aufgebaut hat.

Wenn man die Menge an Sprengkörpern betrachte, die allein in Panduro, dem Hauptschauplatz der Auseinandersetzungen etwa 185 km von La Paz entfernt, zusammengekommen sei, so lasse dies keinen anderen Schluss zu als den, dass man es mit einer Konfrontationsstrategie zu tun habe, die Hunderte von Toten billigend in Kauf nehme.

Außerdem töte eine Bewegung, die Rechte einfordere, keinen Staatsbeamten; keine solche Bewegung würde jemanden entführen, foltern und ermorden, wie es kürzlich mit dem Stellvertretenden Minister Llanes geschehen ist.

Auch erinnerte Romero daran, dass lange vor der Unterzeichnung des aktuellen Bergbaugesetzes einige Minenkooperativen bereits 31 Verträge mit Privatunternehmen geschlossen hatten.

Wie Präsident Evo Morales im Vorfeld der Unruhen bereits gesagt habe, handelte es sich dabei um “Unternehmen, die als Kooperativen getarnt waren”.

Mit über 50 Arten von Mineralien ragt das Land heraus in der Förderung von Zinn, Silber, Kupfer, Wolfram, Antimon, Zink, Gold, wertvollen Steinen wie dem „Bolivianita“, der nur in Bolivien vorkommt, das außerdem die größten Reserven an Lithium des gesamten Planeten besitzt.

Unterdessen informierte die Richterin Ana Dorado darüber, dass sie verfügt habe, sechs Minenarbeiter, die beschuldigt werden, die geistigen und materiellen Urheber des Mordes an Llanes zu sein, in Vorbeugehaft zu nehmen.

Dorado erklärte vor der Presse in der über La Paz gelegenen Stadt El Alto, dass fünf von ihnen im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses von Chonchocoro einsitzen, während sich der Sechste in Patacamaya in Verwahrung befindet.

Unter den Verhafteten ist der Führer der Nationalen Föderation der Minenkooperativen (Fencomin) Carlos Mamani Copa. Er gehört zu denen, die in das Hochsicherheitsgefängnis überstellt wurden.

(Prensa Latina)

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