News »

Der erlösende Gesang

Cuba CulturaDie Hymne aller, früher die von Bayamo, heute die Nationalhymne, wird im Volk, das sie mit enblößtem Kopf und voller Inbrunst singt, immer zutiefst gewürdigt werden, weil mit ihr seine Prinzipien deutlich macht gemacht werden, sie seine Kultur zum Ausdruck bringt und seine Souveränität bekräftigt

Zu den Daten, die entscheidend für die Gründung der Nation waren, gehört der 20. Oktober 1868, an dem die kubanische Seele sich in einem epischen Gesang erhöhte, als begleitet von großen Emotionen, wie eine Fanfare, der Text einer Hymne bekannt wurde. Als Frucht des Geistes der Unabhängigkeit entstand, wie Martí sagte, La Bayamesa in „der schönsten und feierlichsten Stunde des Vaterlands“.

Nach dem Sieg über die Spanier betraten die Männer um Cépedes Bayamo, die erste freie Stadt des aufständischen Kuba und auf der Plaza Parroquial Mayor fasste Perucho Figueredo auf seinem Pferd sitzend die Stimme des Volkes, das in umgab, in Worte. „Es wird keine Schreibfeder geben, die die Begeisterung, die Emotionen jenes Mannes und jenes Volkes, das sie hörte und mitsang, beschreiben könnte“, berichtete seine Tochter Candelaria.

Aber das Lied, das uns identifiziert, das uns innerhalb und außerhalb der Insel mit Stolz erfüllt und das kein ehrloses Gemurmel zulässt, weil es das Symbol und die Essenz der eroberten Unabhängigkeit darstellt und Details umschließt, die manchmal von der Legende um diesen 20. Oktober herum überstrahlt werden.

So wurde beispielsweise am 2. August 1867die Hymne vom Patrioten Francisco Maceo Osorio bei Perucho in Auftrag gegeben und 12 Tage später spielte der Autor der Bayamesa, bei einem Treffen des Revolutionären Komitees bei sich zu Hause die Musik unserer Marseillaise.

Die öffentliche Aufführung fand am 11. Juni 1868 am Fronleichnamstag in der dortigen Pfarrkirche statt und wiederholte sich zum zweiten Mal am Tag der heiligen Christina, als man den Vizegouverneur Julián Udaeta selbst, der solchen Akkorden misstrauisch gegenüber stand, in einem Anflug von Kühnheit dazu brachte, die patriotische Melodie von seiner Residenz bis zur Philharmonischen Gesellschaft zu begleiten.

Aber noch schöner und erlösender war es, als das Lied – genau am Tag des ersten großen militärischen und moralischen Sieges der Kubaner – als Marsch der Aufständischen, als Aufruf wiederbelebt wurde: Zum Kampfe lauft, ihr aus Bayamo, damit das Vaterland stolz auf euch schaut!…

Über die Hymne von Bayamo gibt es viel zu erzählen z.B. über den Beitrag, den die aus Bayamo stammende Isabel, die Ehefrau von Perucho, zu der Melodie geleistet hat oder über die mehr als 20 Versionen, die nach Verschwinden der Originalpartitur nach der Verbrennung Bayamos im Januar 1869 entstanden sind oder über ihre Reproduktionen in der Zeitung Patria aus der Hand von José Martí als höchster Ausdruck der Achtung vor einem Lied des Kampfes, dessen Status als nationales Symbol erst am 5. November 1900 bei der damaligen Verfassunggebenden Versammlung anerkannt wurde.

Aber die Hymne aller, gestern die von Bayamo, heute die Nationalhymne, wird im Volk, das sie mit entblößtem Kopf und voller Inbrunst singt, immer zutiefst gewürdigt werden, weil mit ihr seine Prinzipien deutlich gemacht werden, sie seine Kultur zum Ausdruck bringt und seine Souveränität bekräftigt.

(Quelle: Granma)

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert. *

*