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Richter Moro: Kämpfer gegen die Korruption oder Terminator der Linken?

Ricardo MorosDer brasilianische Richter Sergio Moro verkauft sich als der Kämpfer in Brasilien gegen die Korruption und ist das Gesicht, das am häufigsten im Zusammenhang mit den Untersuchungen im Lava Jato Skandal öffentlich zu sehen ist. Derselbe Mann aber ist von außen betrachtet der Verantwortliche für die politische Verfolgung des ehemaligen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva und eine der wichtigsten Waffen der Rechten gegen die Arbeiterpartei (PT).

Vor vier Jahren war Moro praktisch unbekannt, übernahm jedoch im Jahr 2014 von seinem Richteramt in Curitiba aus die Untersuchung des Lava Jata Skandals, der am Anfang eine schlichte Operation in einer Tankstelle war, die zur Geldwäsche benutzt wurde und dann ein Korruptionsgeflecht bloßlegte, in das Petrobras verwickelt war und das man vom ersten Augenblick an versucht hat, mit der von Lula gegründeten PT in Verbindung zu bringen, in das aber alle politischen Parteien des Landes involviert waren.

Lula ist immer im Blickwinkel des brasilianischen Richters gewesen, der ihn zu neuneinhalb Jahren Gefängnis verurteilte, weil er eine Wohnung im Badeort Guarujá besitzt, die dem ehemaligen Präsidenten angeblich als Teil einer illegalen Machenschaft übergeben wurde. Es gibt dafür allerdings nicht einen konkreten Beweis, der den Präsidenten mit diesem Ort in Verbindung bringt.

Danach gab sich Moro als unparteiiischer richter und sagte, dass das, was geschehen ist, ihm „keinerlei persönliche Befriedigung“ gebe.

Die der Verurteilung Lula vorangehenden Geschehen sind gleichermaßen fragwürdig: Er wurde unter Zwang veranlasst auszusagen, ohne dass ihm zuvor eine Aufforderung zugekommen war. Außerdem wurde eine Tonaufnahme zwischen ihm und seiner Nachfolgerin in der Regierung, der verfassungsmäßigen Präsidentin Dilma Rousseff offengelegt.

Bei einer Gelegenheit sagte der ehemalige Präsident: „Ich habe Angst vor der Republik Curitiba, denn von dem Urteil eines Richters in erster Instanz aus kann in diesem Land alles passieren“.Er beschuldigte Moro außerdem vor den Vereinten Nationen der „politischen Verfolgung“, weil er ihn als Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen im Oktober verhindern suche.

Er beschuldigte Moro außerdem vor den Vereinten Nationen der „politischen Verfolgung“, weil er ihn als Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen im Oktober verhindern suche.

Auf der anderen Seite gibt es jene, die Moro als einen der Protagonisten der aktuellen brasilianischen Politik sehen und ihn bereits als einen möglichen Aspiranten für den Planalto Palast betrachten.

Welche Interessen sind also hinter diesem Richter aus Curitibia verborgen? Auch wenn er bei der Untersuchung seiner Fälle, und speziell im Lava Jato Fall Unparteilichkeit vorgibt, ließ Moro die Abteilungen außen vor, die Petrobras mit multinationalen Unternehmen (hauptsächlich aus den Vereinigten Staaten teilt). Das nährt die Idee, dass es sich hier um eine Jagd der staatlichen und der gigantischen privaten Unternehmen mit einer wichtigen Rolle auf dem internationalen Markt handelt.

Aus einem von Wikileaks filtrierten Dokument geht hervor, dass Sergio Moro einen vom State Department der USA geförderten Kursus erhalten hat, aus dessen Schlussbericht hervorgeht, dass „Staatsanwälte und spezialisierte Richter bedeutende Fälle leiten, die die Korruption von Individuen hohen Ranges beinhalten“.

Seine Verbindungen zu den USA bestehen außerdem in einer Teilnahme an einem Programm für die Ausbildung von Anwälten an der Rechtsschule von Harvard.

Nach den Worten des brasilianischen Diplomaten Samuel Pinheiro Guimarães weiß „Moro, wie mandie Zustimmung Washingtons gewinnen kann“.

Der 45 Jahre alte Richter stammt aus Maringá, einem Kreis im Norden von Paraná. Schon sehr früh war er fasziniert davon die Wege des schmutzigen Geldes zu enthüllen und deswegen beschäftigte er sich intensiv mit der „Operation Saubere Hände“, die ein komplexes Netz von Korruptionen in den 90 er Jahren in Italien zerschlagen hatte.

Vielleicht möchte er aus Lava Jato eine Kopie von „Saubere Hände“ machen, aber in Brasilien sieht dies mehr nach einer Konspiration gegen die Linke, Lula und die PT aus.

(Granma)

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