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Kolumbien erwacht ohne Krieg

colombia pintura pazSeit heute Montag 0 Uhr erlebt Kolumbien zum ersten Mal seit über einem halben Jahrhundert den Frieden zwischen der Regieurng und der Guerilla der FARC-EP.

In der vergangenen Woche hatten beide Seiten vor der Welt verkündet, dass sie bereit für einen beiderseitigen und definiven Waffenstillstand seien, einen der wesentlichen Schritte für die Unterzeichnung eines Friedenabkommens in Kolumbien.

Von Havanna aus gab der Führer der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens –Volksarmee, Timoleón Jiménez den Befehl, die Waffen schweigen zu lassen, die ohne Unterbrechung seit der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts gekämpft haben.

„Ich befehle allen unseren Befehlshabern, allen unseren Einheiten und jedem einzelnen unserer Kämpfer ab 24 Uhr Mitternacht heute definitiv das Feuer und die Feindseligkeiten gegen die Regierung Kolumbiens einzustellen“, sagte er am Sonntag.

Der kolumbianische Präsident Santos hatte diesen Befehl zuvor seiner Armee gegeben.

Stunden bevor der beiderseitige Waffenstillstand in Kraft getreten war, hatte der Präsident gesagt, dass sein Land so an den Krieg gewöhnt sei, dass es vergessen habe, wie es sei, im Frieden zu leben.

„Wir sind so an den Krieg gewöhnt, dass wir vergessen haben, wie sich der Frieden anfühlt, wie es sich anfühlt, ein normales Land zu sein“, sagte er bei der Eröffnung des 38. Marsches der Solidarität mit Kolumbien, ein Programm, das seit fast vier Jahrzehnten durchgeführt wird und dessen Einnahmen der Wohlfahrt zugute kommen.

Bereits am 20. Juli 2015 hatte die FARC-EP einen einseitigen Waffenstillstand erklärt, woraufhin die Regierung die Bombardements über Gebieten der Guerilla einstellte, ohne jedoch aufzuhören, die Guerilla zu bekämpfen.

Wie in Havanna vertraglich festgelegt, beeilen sich beide Seiten auf den Tag D hinzuarbeiten, auf den Moment, wenn der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos und der oberste Führer der FARC-EP Timoleón Jiménez das Friedensabkommen unterzeichnen.

Dies wird er Moment sein, an dem die Waffen der Rebellen gesammelt und unter der Aufsicht der Vereinten Nationen abgegeben werden.

Inzwischen ist für den 2. Oktober eine Volksabstimmung geplant, bei der alle Kolumbianer sich für oder gegen die Vereinbarungen aussprechen können, die beide Seiten bei fast vierjährigen Gesprächen in Havanna ausgehandelt haben.

(Granma)

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