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Kuba lässt Gegner keine Chance

boxeador 6 junioIn einem wenig attraktiven Finale sicherten sich die kubanischen „Domadores” (Dompteure) den Sieg bei der VI. Weltserie im Boxen. Sie gewannen – bei bislang drei Gelegenheiten – die Krone bereits zum zweiten Mal, diesmal gegen blasse „Löwenherzen“ aus Großbritannien in der usbekischen Hauptstadt Taschkent mit 9:1, darunter 4 technische Knockouts, und gerieten nie in die Gefahr einer Niederlage.

Den Anfang machte Johanys Argilagos in der 49 kg Kategorie. Der junge Weltmeister aus Camagüey brachte mit dem Tempo seiner Beinarbeit seinen Gegner Galal Yafai aus dem Gleichgewicht und nahm solche Gelegenheiten wahr, mit seiner Rechten zu punkten. Ein 3:0 war das Ergebnis.

Minuten später gab es den ersten technischen KO über 56 kg durch Robeisy Ramírez gegen Peter McGrail, bedauernswertes Opfer von drei Magenhaken hintereinander, die ihm der Boxer aus Cienfuegos (amtierender Olympiachampion von London 2012) in der 3. Runde verpasste.

Yasnier Toledo holte seinen Sieg in der 64 kg Klasse praktisch mit nur einer Hand, seiner linken, mit der er in Form von Haken und Geraden seinen Gegner eindeckte, dem es mehr darum zu gehen schien, sich außerhalb der Reichweite des Kubaners zu bringen als den Schlagabtausch zu suchen. Ein 3:0 war auch hier das logische Resultat.

Über 75 kg kam es zu einem ungleichen Duell zwischen Arlen López und Troy Williamson. Am Anfang der 3. Runde bedachte López seinen britischen Kontrahenten mit einem solchen Schlaghagel, dass dieser vom Ringrichter aus dem Kampf genommen wurde.

Den dritten technischen KO des Tages steuerte der Schwergewichtler (91 kg) Erislandy Savón bei. Sein Gegner Lawrence Okolie war gegen den Guantanamero völlig überfordert und wurde bereits in der ersten Runde vom Referee nach schweren Wirkungstreffern vor größerem Übel bewahrt.

Yosbany Veitia sicherte in der 52 kg Kategorie mit seinen 3:0 über Muhammad Ali (ja, der heißt wirklich so), zweifellos noch einer der Besten in einem schwachen britischen Team, den „Domadores“ den Gesamtsieg, denn nunmehr stand es nach sechs von zehn Kämpfen 6:0. Das war nicht mehr zu egalisieren.

Obwohl so schon frühzeitig der Titelgewinn feststand, stiegen auch die noch ausstehenden kubanischen Faustkämpfer in den Ring des Sportkomplexes von Taschkent, um zu gewinnen. Dreien der letzten vier gelang dies.

Der erste von ihnen war Lázaro Álvarez über 60 kg. Der Serienweltmeister aus Pinar del Rio schlug leichtfüßig wie gewohnt Links-Rechts-Kombinationen vor allem zum Körper seines Gegenübers Luke McCormack. Sein 3:0 Sieg stand nie in Frage

Es folgte Roniel Iglesias über 69 kg und sorgte für den vierten technischen Knockout. Eine Kombination aus linkem Haken und rechtem Schwinger zwang seinen Gegner Ekow Essuman in die Knie.

In der 81 kg Klasse machte Julio César La Cruz mit Thomas Whittaker-Hart buchstäblich alles, was er wollte. Großherzigerweise machte er mit ihm jedoch nicht alles, was er hätte können. Der Brite setzte dem dreifachen WM-Titular kaum Gegenwehr entgegen und La Cruz ersparte ihm die ultimative Demütigung. Ein einstimmiger Punktsieg genügte ihm.

Im letzten Kampf des Tages über 91 kg plus, dem wohl attraktivsten (eine Aussage, die man im Superschwergewicht eher selten machen kann), kam es zum einzigen britischen Erfolg durch Frazer Clarke, der Leinier Peró durch einen Leberhaken bezwang – in einem Kampf, bei dem sich beide einen starken Schlagabtausch aus mittlerer und langer Distanz geliefert hatten, der den Kubaner aber meistens im Nachteil sah.

Nun, auch mit einem 9:1 lässt sich komfortabel leben.

(Granma)

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